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07.07. - 28.07.2023

Freiluftkino im Körnerpark 2023

Square fkk2023

Das Freiluftkino im Körnerpark startet in eine neue Runde. Ihr habt gewählt, welche Filme ihr sehen wollt und wir freuen uns auf vier warme und spannende Abende mit euch im Park.

Die Vorführungen finden am 7.7., 14.7., 21.7. und 28.7.2022 jeweils um 21:00 an der Ecke Jonasstraße / Selkestraße, also im Körnerpark statt.  

Der Eintritt ist wie immer frei, aber wir freuen uns über Spenden für das Projekt.


Fr. 7.7. - 21:00

Alles ist eins. Außer der 0

Regie: Klaus Maeck, Tanja Schwerdorf

Dokumentarfilm, D 2021

90 min.

Sie sind Aktivisten, Spione, Genies: Ohne die Hacker schiene uns die schöne bunte, digitale Informationsgesellschaft als bestmögliche aller Welten. Sie sind die Aufklärer, die der blinde Glaube an die mehr oder weniger sozialen Netzwerke nötig hat. Am Anfang der Hacker-Kultur stand Deutschlands erster digitaler Bürgerrechtler: Wau Holland ist der Visionär einer demokratischen digitalen Kultur. 1981 gründete er mit einer Handvoll Mitstreitern den Chaos Computer Club (CCC), der durch spektakuläre Hacks und später durch Verstrickungen mit den Geheimdiensten weltbekannt wurde.

Vom Computer-Nerd zum Datenkünstler, vom Einsiedler zum Medienstar, vom subversiven Hacker zum Verfechter der Demokratie. Gerade für die heutige Dynamik des Internets, in der eine Meinung nicht nur freie Äußerung, sondern immer auch eine Waffe ist, wirkt die Hackerethik des CCC wie ein Mahnmal zivilgesellschaftlicher Werte. 

Der Dokumentarfilm von Klaus Maeck und Tanja Schwerdorf setzt der bekanntesten deutschen Hackervereinigung ein stilsicheres, kraftvolles und würdiges Denkmal. Selten hat man ein so eindringliches Portrait über Zeitgeist-Pioniere gesehen, deren Weitblick für die Gegenwart so beeindruckend wie bereichernd ist.

 


Fr. 14.7. - 21:00

Goldhammer

Regie: André Krummel & Pablo Ben Yakov

Dokumentarfilm, D 2023

93 min.

deutsch / englisch mit Untertiteln

Marcel Goldammer, schwuler Sex-Arbeiter im Ruhestand, will in die Politik und schnell nach oben. Nicht aus Überzeugung, sondern weil es geht. Und zwar bei den Neuen Rechten.

Allerdings führt Marcel sein Leben weniger heimatverbunden als weltbürgerlich, weniger konservativ als queer, er ist nicht der typische „kleine Mann“, sondern ein Intellektueller ohne Studienabschluss und Lebemann mit Suchtproblemen. Geboren als deutscher Christ, lebt er heute als jüdischer Israeli in Tel Aviv und Berlin, liiert mit einem jungen Shanghaier, dessen scheinbar unendlicher Reichtum Marcels ausschweifenden Lebensstil ermöglicht.

GOLDHAMMER blickt erstaunlich offen hinter die Fassade eines Millennials auf dem Weg zum Populisten und stellt sich der Frage, wie man glaubt, sich immer noch im Spiegel betrachten zu können, wenn man sich für eine menschenverachtende Partei prostituiert hat.

Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten rassistischen Übergriffe in Neukölln wirkt dieser Film wie eine üble Dystopie, die aktueller aber nicht sein könnte.

 


Fr. 21.7. - 21:00

Liebe Angst

Regie: Sandra Prechtel

Dokumentarfilm, D 2023

81 min.

deutsche Originalfassung ohne Untertitel

Im Anschluss Nachgespräch mit Regisseurin und Protagonistin


Lore war sechs Jahre alt, als ihre Mutter Marianne Seligsohn nach Auschwitz deportiert wurde. Lore Kübler ist eine „DP" – eine Displaced Person, bis zum heutigen Tag. Von morgens bis abends schreibt sie Artikel aus dem Weser-Kurier auf Karteikarten, archiviert sie in Kisten, Körben und Kartons.

Kim ist die Tochter von Lore. Kim hat ihre Musik, ihre Hunde, ihren Glauben. Kim Seligsohn kämpft gegen die Angst, um ein Stück Normalität, um den Boden unter den Füßen.

Ein Leben lang hat ihre Mutter nicht gesprochen: nicht über Marianne, Kims Großmutter, nicht über das Versteck, in dem Lore als Kind überlebt hat, nicht über Tom, Kims Bruder, der sich das Leben genommen hat. Aber Kim will reden: über die Kindheit mit Lore, über Tom, über die beschädigten Leben beider.

LIEBE ANGST begleitet aus großer Nähe den Prozess der Annäherung zwischen Mutter und Tochter, ihre Wut, ihre Kraft, und eine Liebe, die immer da war, aber nicht gelebt werden konnte.

Eine sich über drei Generationen erstreckende Familientragödie, der man sich nicht entziehen kann; ein Dokumentarfilm, dem man ein Denkmal bauen möchte.

 


Fr. 28.7. - 21:00

Taming the Garden

Regie: Salomé Jashi

Dokumentarfilm, CH/D/G 2021

92 min.

Originalfassung mit deutschen Untertiteln


Ein alter Baum mit ausladender Krone schwimmt über das Meer. Was sich nach einem surrealistischen Gemälde anhört, ist eines der betörendsten Bilder aus Salomé Jashis “Taming the Garden”. Betörend und gleichzeitig ambivalent. Denn dieser Baumtransport ist Teil eines aberwitzigen Projekts. Ein steinreicher und politisch mächtiger Mann sammelt alte Bäume, die er ausgraben und in seinen Garten bringen lässt. Warum er das tut, und was man davon halten soll, diskutieren die Beobachter kontrovers. Vielleicht einfach, weil er sich ein so exzentrisches Hobby leisten kann?

So absurd die Verpflanzungen anmuten, so sehr sind sie Sinnbild für Macht, unverschämten Reichtum und Bezwingung der Natur. Die Mühen der Entwurzelung macht der Film deutlich sicht- und hörbar. Mit schwerem Gerät wird den Bäumen zu Leibe gerückt, die Straßen in die Berge müssen erst gebaut werden, und jüngere Bäume gefällt, um den Transport zu ermöglichen. Das Holz ächzt, metallische Klänge mischen sich mit Vogelgeschrei.

In all dem findet die Kamera große Schönheit. In den alten Bäumen genauso wie in den Rostflecken der Transportfahrzeuge und sogar in dem künstlich bewässerten, eklektizistischen Themenpark.

 


Förderer

Stadt und Land

Projektbüros

In den Projektbüros der WerkStadt wird nicht nur die Verwaltungsarbeit des Kulturvereins getätigt, hier laufen auch die Fäden all unserer Projekte zusammen. Sei es der kuratierte Kunstrundgang ArtGrain, sei es der KinderKulturMonat oder das Körnerkino – von hier aus werden die Projekte des WerkStadt Kulturvereins konzipiert, elaboriert und organisiert.

so viele Ordner …

Chris Benedict
post@werkstadt.berlin